Es kommt niemals darauf an, was wir vom Leben
zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf:
was das Leben von uns erwartet.”
Viktor Frankl

FAST EIN GANZES LEBEN GEMEINSAM

Zwei Lebensläufe, geprägt von Kriegskindheit, Bombardierung, Flucht und Vertreibung, auf wundersame Weise miteinander verbunden.

„Ausgerechnet ein Flüchtling und auch noch katholisch!” lehnte Hannelores Vater kategorisch ab. Ihr Freund Reinhard war mit seiner Familie auf abenteuerliche Weise im Winter 1945 über das Haff von Ostpreußen geflüchtet und in Thüringen gelandet. Der junge Lehrerssohn konnte nach einigen Umwegen endlich sein langersehntes Studium als Diplom-Physiker in Jena absolvieren, während seine junge Frau daheim in Langensalza als Zahntechnikerin arbeitete und den kleinen Sohn versorgte. Als er sich 1959 nach erfolgreichem Studienabschluss bei Schott in Jena bewarb und abgelehnt wurde, musste er erkennen, dass er wegen seiner politischen Beurteilung niemals in der DDR eine angemessene Stelle als Physiker finden würde.

Das junge Paar beschloss sein Glück im Westen zu versuchen – für ihn die zweite Flucht in seinem Leben, diesmal mit Frau und Kind. In Mainz war unter der Führung von Erich Schott ein neues Glaswerk aufgebaut worden, eine Chance für den jungen Physiker, der rasch im Unternehmen in Führungspositionen aufstieg, während Hannelore die Familie zusammenhielt und ihn in vielfältigen Ehrenämtern unterstützte.

Sieben Jahrzehnte gemeinsam, fast ein ganzes Leben!

Fast ein ganzes Leben gemeinsam